Es ist Dienstagabend, 19 Uhr. Mit einer Gruppe von Frauen sitze ich in der Hebammenpraxis von Rike Grudnick in Leipzig. Jede von uns hat einen gut gefüllten Tag hinter sich, mit vielen To-Dos und besonderen Herausforderungen.
Hier bei der „Auszeit für dich“ heißt es nun erst einmal, es sich gemütlich machen – eine Yogamatte, Kissen und eine Decke warten.

Ankommen, die Tür zum Alltag schließen und entspannen – dafür beginnen wir mit einer Achtsamkeitsübung. Das Klangspiel erklingt und ich lade die Frauen ein, in ihren Körper hineinzuspüren. Herauszufinden, wo er sich locker anfühlt und Verspannungen sitzen. Und dann ihre Gedanken zu beobachten: Was ist gerade präsent? Was wünscht sich Aufmerksamkeit? Sich dem Klang hingeben und in sich hineinhorchen – ohne Druck, ohne Erwartungen, sondern mit Neugier und Offenheit. Das ist im Alltag oft gar nicht so leicht, doch hier ist der Raum dafür.
Jede sammelt für sich Eindrücke und später tauschen wir uns aus. Wie ist jede gekommen? Was hat sich in der Achtsamkeitsübung gezeigt? Es tut gut, die Worte der anderen Frauen zu hören und Teile davon wiederzuerkennen. Sofort entsteht eine Vertrautheit, eine Zugewandtheit, ein Raum der Wertschätzung.
Im Rhythmus der Jahreszeiten
Die Natur ist eine weise Ratgeberin, sie kann uns helfen, neue Perspektiven einzuladen und erinnert uns an unsere Natürlichkeit. Darum ist in der „Auszeit für dich“ die Rückbesinnung auf den Zyklus der Natur und das Entdecken der Botschaften, die darin stecken ein wichtiger Bestandteil. Mein Begleiter dabei ist das Buch „Naturrituale im Rhythmus der Jahreszeiten“ von Susana Garcia Ferreira. Sie beschreibt das, was passiert, auf so wundervolle Weise.
Wir tauchen ein in die Energie des März. Es geht um das Erwachen der Natur, die unbändige aufstrebende Kraft, die sich bei jedem Spaziergang durch die Natur zeigt. Zwischen dem Braun und Grau der letzten Monate, zeigt sich immer öfter das Grün der neuen Blätter, das Weiß, Rosa und Gelb der ersten Blüten sowie am Boden das Blau, Lila, Weiß und Gelb der ersten Frühblüher. Die Tage werden länger, die Sonne strahlt uns wieder öfter ins Gesicht und beschenkt uns mit ihrer Wärme.

Die Natur lockt uns nach draußen, bringt uns wieder öfter in Bewegung und möchte auch in uns neue Kräfte freisetzen. Damit wir die Trägheit des Winters ablegen und mit neuem Tatendrang unseren Weg gehen.
Susana schreibt so schön in ihrem Buch: „Die Energie der Natur ist unaufhaltsam. Sie überlegt nicht, ob sie nun diesen oder den anderen Weg einschlagen soll. Sie geht einfach. Der Übergang vom Winter zum Frühling steht sinnbildlich für alle unbetretenen Pfade. Kein Weg ist vorgelegt. Kein Keimling erwartet einen vorbereiteten Tunnel, um an die Oberfläche zu gelangen. Jede Pflanze, jedes Samenkorn bahnt sich seinen eigenen Weg.“
Dieses Aufstreben der Natur erinnert uns daran, dass es nach der Ruhe des Winters nun Mut, Kraft und Willensstärke braucht, damit unsere Wünsche und Sehnsüchte sich entfalten und erblühen können. Wir sollten mutig unseren Weg gehen und darauf vertrauen, dass dabei etwas ganz in unserem Sinne entsteht.
Der Ruf des Frühlings
In der Auszeit folgte eine Reflexionsübung mit dem Namen „Wie der Frühling dich ruft“. Eine geführte Meditation lud die Teilnehmerinnen dazu ein, in sich hineinzulauschen um Antworten auf diese Fragen zu finden:
- Was beginnt in mir zu sprießen?
- Wo spüre ich Wachstum und Veränderung?
- Welche inneren Wünsche oder Absichten drängen ans Licht?
- Wo halte ich mich noch zurück – und warum?
- Was kann ich von der Natur lernen, um ins Handeln zu kommen?
Die Antworten darauf kamen nicht, wie sonst so oft, aus dem Kopf, sondern tief aus dem Herzen. Sie brachten die Wünsche und Bedürfnisse der Teilnehmerinnen ans Licht. Später im Gespräch stellten sie fest: das Herz hält manchmal ganz andere Botschaften bereit als der Kopf. Während der Kopf sagt: „Du musst weiter wachsen und dies und noch umsetzen“, sagt das Herz vielleicht: „Es ist Zeit, sich um dein Wohlbefinden zu kümmern. Es ist Zeit, öfter eine Pause einzulegen. Das Außen passt gut, jetzt darfst du dich um dein inneres Wachstum kümmern, deine Wurzeln stärken. Denn diese Wurzeln, werden dir Flügel verleihen.“
So verschieden sind diese beiden Stimmen manchmal und um beiden Gehör zu schenken, braucht es diese Räume der Stille und Ruhe mit dem Abstand zum Alltag – so wie bei der „Auszeit für dich“.
Wie ruft der Frühling dich
Wenn auch du Lust hast, herauszufinden, was deine Herz zu den Fragen antworten würde, dann lade ich dich ein zu schreiben. Denn so wie beim Meditieren finden wir auch im Schreiben den Zugang zu unserer Herzensstimme. Probiere es gern mal aus: Stell dir für jede Frage einen Timer von z.B. zwei Minuten und schreibe einfach drauflos, ohne zu unterbrechen. Versuche auch nicht vorher aufzuhören. Solltest du an einen Stelle nicht weiterkommen, dann schreibe einfach auf, was du gerade denkst – egal was es ist. Nur du wirst diese Worte lesen und sie werden dir erlauben, tiefer in deine innere Welt zu blicken.
Mit Anker zum Alltag
Neben der Entspannung, der Reflexion und dem Austausch darf auch die Kreativität in dieser Runde nicht fehlen. Denn mit der Kreativität kommt die Leichtigkeit, mit der Leichtigkeit die Freude und mit der Freude erinnern wir uns gern an das, was passiert ist. Und so verlässt jede Teilnehmerin verlässt die Runde auch mit etwas in der Hand, das sie mit zurück in ihren Alltag nehmen kann.
Diesmal haben wir zusammen ein Schnipp-Schnapp gebastelt. Vielleicht erinnerst du dich an deine Schulzeit, in der du selbst welche gebastelt hast? In das Schnipp-Schnapp schrieben die Teilnehmerinnen Botschaften an sich, die sie aus der Reflexionsübung mitgenommen haben und die sie nun jederzeit ganz spielerisch in ihren Alltag integrieren können.

Möchtest du Teil unserer Runde sein?
Verspürst du Lust, mit uns gemeinsam in die Energien der Jahreszeiten einzutauchen? Suchst du einen Raum, in dem du zur Ruhe kommen kannst und dich mit dir selbst verbinden kannst? Dann schau gern mal vorbei. Die aktuellen Termine und die Anmeldung findest du hier.
Ich freu mich auf dich!
Solltest du dabei gewesen sein, dann schreib doch gern von deinen Erfahrungen in den Kommentaren.
Wir lesen uns bald wieder!
Christiane
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