Jeden Monat blättern wir um im „Komm und verweile“ Kalender. Ein neues Motiv erscheint, begleitet von einem Zitat. Und jeden Monat teile ich hier meine Gedanken zum aktuellen Zitat mit euch. Jedes Zitat hält eine besondere Botschaft bereit und lädt zum Innehalten ein. Zitate berühren unsere Seele und lassen unsere Wünsche sichtbar werden. Lass auch du dich berühren.
Wo du die aktuelle Bank findest erfährst du in diesem Blogbeitrag.
Im September begleitet uns ein Zitat des amerikanischen Schriftsteller und Philosophen Henry D. Thoreau:
„Es ist nicht wichtig, was du betrachtest, sondern was du siehst.“
Dieses Zitat erinnert daran, wie unsere Wahrnehmung beeinflusst, wie wir die Welt sehen. Hast du Lust, mich auf meiner Gedankenreise zu begleiten? Dann schnapp dir ein leckeres Getränk, mach es dir gemütlich, und ich wünsche dir viel Freude beim Lesen.
Betrachten vs. Sehen: Ein Unterschied mit Tiefe
Das Wort „Betrachten“ bezieht sich hier auf die reine visuelle Aufnahme, einen mechanischen Akt. Doch sobald wir etwas betrachten, beginnt unser Gehirn damit, das Gesehene einzuordnen. Es greift auf unsere Erfahrungen zurück, interpretieren und färbt das Bild, das vor uns liegt. So können zwei Menschen dasselbe Szenario betrachten und doch verschiedene Dinge sehen. Je nachdem, welche Prägungen jeder von ihnen im Gepäck hat.
Sogar ein und dieselbe Person kann an verschiedenen Tagen unterschiedliche Dinge sehen, denn unser Gemütszustand beeinflusst, wie wir das Betrachtete wahrnehmen.
Eine persönliche Erfahrung: Zwei Sichtweisen auf den Regen
Dieses Jahr haben wir unseren Sommerurlaub in Irland verbracht. Ich erinnere mich noch genau daran, wie wir mit der Fähre auf der Insel angekommen sind. Wir wurden von grauen Wolken und Regen empfangen. In meinem Kopf formte sich sofort die Frage: „War das eine gute Idee, hier unseren Sommerurlaub zu verbringen?“ Grau und Regen – darauf hatte ich so gar keine Lust.
Doch keine Stunde später stand ich am Strand im schönsten Sonnenlicht und bestaunte das satte Grün um mich herum. Es regnete während unserer Reise immer wieder, doch nie ununterbrochen und oft auch nur ganz sanft. Es gab auch viele sonnige Phasen dazwischen. Wir fuhren durch wunderschöne, grüne Landschaften, die ohne den Regen nicht so grün wären.
Anfangs betrachtete ich den Regen und ich sah nur schlechtes Wetter und einen verregneten Urlaub. Doch nach kurzer Zeit änderte sich meine Wahrnehmung: Ich betrachtete denselben Regen und erfreute mich am saftigen Grün der Pflanzen um mich herum, das durch ihn möglich war. Der Anblick blieb gleich, aber was ich sah, bestimmte ich durch meine Erfahrungen. Anfangs waren sie negativ, später durch das Erleben dieses Landes positiv, und ich konnte das Wetter mit ganz anderen Augen sehen und am Ende schrieb ich einen Blogbeitrag mit dem Titel: „Irland: Wo das Grün die Seele berührt“. So kann sich der Blick ändern.
Wie können wir Einfluss auf unsere Wahrnehmung nehmen?
Bewusstes Wahrnehmen: Der erste Schritt
Alles beginnt mit unserer Wahrnehmung. Indem wir uns bewusst machen, dass wir Einfluss darauf haben, wie wir Dinge oder Situationen sehen, können wir unser Verhalten reflektieren und gegebenenfalls auch ändern.
Wir haben die Wahl, wie wir die Dinge sehen. Diesen Vorgang können wir bewusst steuern und beeinflussen.
Neutraler Blick: Die Kraft der Objektivität
Wie wäre es, erst einmal mit einem neutralen Blick auf die Dinge zu schauen? Einfach nur beobachten, ohne sofort zu bewerten, und alles Weitere auf uns zukommen lassen.
Was würde passieren? Wahrscheinlich nichts Schlimmes, oder? Doch wir hätten die Chance, neue Erfahrungen zu sammeln und vielleicht unseren eingefahrenen Blick zu ändern.
Tiefe Wahrnehmung: Achtsamkeit als Schlüssel
Einfluss können wir auch nehmen, indem wir achtsam mit uns selbst umgehen. Besonders in Momenten, in denen wir von unserer eigenen Reaktion überrascht sind, können wir tiefer in uns hineinspüren. Dabei können wir uns fragen: Was sehe ich wirklich und wie wirkt es auf mich?
Indem wir unsere Emotionen erforschen und unsere Reaktionen erspüren, können wir Zusammenhänge erkennen und uns selber besser kennenlernen. So haben wir die Möglichkeit unseren Blick auf die Dinge aktiver zu beeinflussen.
Neue Sichtweisen entdecken: Das Geschenk der Achtsamkeit
Es ist nicht immer einfach, doch das Hineinspüren in unsere Reaktionen schenkt uns etwas ganz Besonderes: die Entdeckung neuer Sichtweisen. Wir dürfen offen bleiben für Erfahrungen, die nicht mit unseren bisherigen Prägungen übereinstimmen, und so können wir unsere Einstellungen hinterfragen oder sogar ändern.
Was wäre wenn? Ein Experiment für den Alltag
Vielleicht hast du Lust, es einmal auszuprobieren? Versuche, im Alltag bewusst zu schauen, wie du Dinge und Situationen wahrnimmst. Schau einmal wie es sich anfühlt, wenn du bewusst neutral und ohne Vorurteile auf Dinge schaust. Beobachte, wie sich deine Wahrnehmung dadurch ändert.
Teile deine Gedanken und Erfahrungen gern in den Kommentaren – ich freue mich auf den Austausch!
Ich wünsche dir einen wundervollen September, mit offenem Blick und vielen tollen Perspektiven.
Wir lesen uns bald wieder!
Christiane
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